LTE Einführung

Hinter der Kurzform „LTE“ verbirgt sich der Name „Long-Term-Evolution“ – und dieser Name ist nur einer von vielen. Mal begegnet einem LTE auch als „3GPP Long Term Evolution„, dann wieder als „E-UTRAN“ oder „Evolved UTRAN„, ein anderes Mal als „HSOPA„, „High Speed OFDM Packet Access„, „3.9G“ oder „Super 3G„. Diese Namensvielfalt liegt darin begründet, dass LTE lange Zeit ein zukünftiger Mobilfunkstandard war und sich in permanenter Entwicklung befand.

Maßgeblich an der Entwicklung beteiligt ist vor allem das 3GPP-Konsortium (3rd Generation Partnership Project), ein Zusammenschluss verschiedener Standardisierungsgremien unternehmerischer und öffentlicher Hand. Gegründet 1998, hat sich das 3GPP zum Ziel gesetzt, über technische Spezifikation zu einheitlichen Mobilfunkstandards zu gelangen – was ihnen mit der Pflege und Fortentwicklung der Standards GSM und UMTS bereits gelungen ist.




LTE Technik und Perspektiven

LTE zum Mitnehmen

LTE zum Mitnehmen © Nicolas Nova (CC BY 2.0)

Praktisch erreicht man in UMTS-Netzen heutzutage Latenzzeiten von 130 bis 150 Millisekunden – für zeitkritische Anwendungen wie Videotelefonie und TV ist dies allerdings zu viel.

Eine geringe Latenz, also die Zeitspanne zwischen Versenden eines Datenpakets und seinem Wiedereintreffen, ist gerade für die Übertragung von Sprach- und Videodaten enorm wichtig. Ist die Latenz zu hoch, kommt es zum typischen Effekt des „Hinterherhinkens“: Zum Beispiel fällt man sich während eines Telefonats unfreiwillig ins Wort oder beim Fernsehenschauen verlaufen Sprache und Bilder nicht synchron.

LTE baut nun auf UMTS auf, nutzt aber das Frequenzspektrum effektiver, da verschiedene Bandbreiten genutzt werden. Zwei Vorteile resultieren aus dieser Herangehensweise: Einerseits hält man den LTE-Standard auch für zukünftige Anpassungen flexibel, ebenso ist die Abwärtskompatabiltät zu UMTS gewährt. Andererseits kommen in der Technik dahinter effektivere Modulationsverfahren, größere Kanalbandbreiten und höhere Frequenzen zum Einsatz.

Gerade Letzteres erzielt im praktischen Test überraschende Resultate: So konnten 2009 in Feldversuchen Latenzzeiten von 10 Millisekunden bei Geschwindigkeiten von 100 Mbit/s Downlink und 50 Mbit/s im Uplink erzielt werden.

Perspektivisch prognostiziert man eine deutliche Steigerung. Gleichzeitig sollen bei der Umsetzung von LTE auch die Investionskosten fallen, was – hoffentlich – auch den Endnutzer erreicht. Mit der Umsetzung von Long-Term-Evolution als Mobilfunkstandard, steht der Vision des Quad-Play, dem Zusammenschluss von Mobilfunk, Internet, TV und Festnetztelefonie, nichts mehr im Wege.